Seltener Urwaldkäfer im Nationalpark nachgewiesen

Knorreiche an der Kahlen Hardt  Optimale Bedingungen für Urwaldkäfer: Die Kahle Hardt bei Basdorf ist für ihre knorrigen, uralten Eichen bekannt. Das Gebiet war für eine forstwirtschaftliche Nutzung zu steil und schroff, sodass sich über Jahrhunderte unberührte Urwaldinseln entwickeln konnten. Bildautor: Achim Frede

Halidays Eckhals-Zwergkäfer zählt zu den Urwaldreliktarten - dazu Vortrag zu Urwaldrelikten im Nationalpark

 

 

 

 

 

Bad Wildungen. Der Halidays Eckhals-Zwergkäfer ist die 34. Urwaldreliktart, die im Nationalpark Kellerwald-Edersee nachgewiesen werden konnte. Er ist einer der ausgewählten Urwaldzeiger, die Forschungsleiter Achim Frede und Zoologe Dr. Carsten Morkel vom Nationalpark Kellerwald-Edersee in ihrem Vortrag am Donnerstag, 9. November 2023 ab 19:30 Uhr im Nationalparkamt (Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen) vorstellen werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senckenberg Museums Frankfurt entdeckten das knapp 0,6 Millimeter große Insekt in der Nähe des Gebiets „Locheiche“ bei Gellershausen. Morsches, von Pilzen durchzogenes Holz ist der Lebensraum des Käfers. „So einen Winzling in einem großen Schutzgebiet zu finden ist nicht leicht. Da muss man genau wissen, wo es sich zu suchen lohnt. Und selbst dann können wie im vorliegenden Fall 15 Jahre vergehen, bis die Art von einem Experten identifiziert wurde“, sagt Morkel. 

Der Neunachweis zählt zu den sogenannten Urwaldreliktarten und gilt somit als Indikator für besonders ursprüngliche Wälder mit urwaldähnlichen Lebensraumbedingungen.

 

Neben der Vorstellung ausgewählter Urwaldreliktarten beleuchten Frede und Morkel die einzigartigen Urwaldinseln des Schutzgebiets und gehen auf deren Strukturen und Besonderheiten im hiesigen Nationalpark ein. Wer kontaktlos an dem Vortrag teilnehmen möchte, kann sich zum Veranstaltungszeitpunkt kostenfrei über den folgenden Link oder direkt über die Zoom-App mit der Meeting-ID 862 3555 8369 und unter Eingabe des Kenncodes 687648 einwählen: https://us02web.zoom.us/j/86235558369?pwd=cTVuT01rcFNQV0R3bUEzemdoY2dGQT09. Bei Störungen steht das Nationalparkamt gerne für Rückfragen und Hilfestellungen unter der Telefonnummer 05621-9040-151 zur Verfügung.

 

Hintergrund:

34 Urwaldreliktarten sind Zeugen für die außergewöhnlichen Urwaldstrukturen im Schutzgebiet. Zu ihnen zählen zum Beispiel die Serbische Rindenwanze, Panzers Wespenbock oder der EremitSie alle haben hohe Ansprüche an Totholzqualität und -quantität und verfügen über eine eingeschränkte Mobilität. Sie sind also über Jahrhunderte darauf angewiesen, dass es kontinuierlich Totholz und sehr spezielle Lebensbedingungen in ihrem Kleinstlebensraum gibt. 

Ihr Vorkommen kann als Indiz für Urwaldstrukturen von höchster Güte herangezogen werden. Mit dieser hohen Anzahl an Urwaldzeigern zählt der Nationalpark Kellerwald-Edersee zu einem bundesweiten Urwaldkäfer-Hotspot.

 

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