Das Mühlental der Lengel
Eine der schönsten Wanderrouten in der Nationalparkregion bietet das westlich von Frankenau bei Ellershausen verlaufende Lengelbach-Tal. Frei von Verkehrsstraßen erstreckt sich das malerisch gewundene Tal auf über fünf Kilometer Länge durch wunderschöne Wald- und Wiesenlandschaft von Ellershausen bis zur Mündung in die Eder unterhalb der Burg Hessenstein. Wegen der fünf im Talgrund stehenden alten Mühlen wird das Lengeltal im Volksmund auch „Mühlental“ genannt. Die Bekanntheit dieses in großer Abgeschiedenheit liegenden Talzuges gründet sich nicht zuletzt auf die Vielzahl seiner Naturschätze. Beidseits der Lengel säumen sich Wiesen und Weiden, Bachauwälder, Hochstaudenfluren und Quellsümpfe.
Der Bach selbst zeichnet sich durch seinen Reichtum an Fischarten aus. Insgesamt wurden in der Lengel 13 Arten nachgewiesen, darunter auch die selten gewordenen Hasel, Groppe, Elritze oder das Bachneunauge.
Von urigem Reiz sind die stellenweise großflächig ausgebildeten, urwaldartigen Waldgesellschaften, besonders an den nördlichen Talhängen. Auf trockenwarmen Blockhalden stocken hier urwüchsige Eichen.
In einer feuchten und humusreichen Senke gedeiht im Schutz von Eschen und Ahorn gar die prächtige Türkenbund-Lilie. Sie gibt sich hier ein Stelldichein mit Leberblümchen und Märzenbecher.
Im oberen Talabschnitt nahe der Bärenmühle wachsen auf flachgründigen Hangwiesen artenreiche Magerrasen, die seit einigen Jahren wieder von Ziegen beweidet werden. Rundblättrige Glockenblume, Thymian und Oregano sind die geschmackliche Grundlage für einen kräftigen Ziegenkäse (erhältlich auf dem Lengel-Hof).